Sie suchen die Erklärung zu einer der vielfältigen Abkürzungen, die im Umfeld regulatorischer Anforderungen unverzichtbar geworden sind? Das Glossar versteht sich als Kompass in Mitten einer Fülle von Abkürzungen und Begriffen, die inzwischen in immer größerem Maße Einzug in die tägliche Arbeit genommen haben. Dabei beschränkt sich das Glossar nicht nur auf eine einfache Erklärung der Abkürzungen, sondern stellt eine Definition der Begrifflichkeiten bereit. Für angemeldete Nutzer ordnet es diese auch in einen Branchenkontext ein und bietet Direktlinks zu einschlägigen Gesetzen, Verordnungen etc.
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Das Kernkapital (Tier-1-Capital) besteht aus CET1 und AT1. Als Tier-1-Capital bezeichnet man auch die Kernkapitalquote, die zeigt wie groß der Risikopuffer der Bank ist. Die Kernkapitalquote gibt an, wie viele risikotragende Positionen einer Bank (z.B. vor allem Kredite) mit Eigenmitteln gedeckt sein müssen. In der neusten Fassung von Basel III beträgt die Mindestkapitalquote 6%. Dieses Verhältnis wird berechnet, indem das Kernkapital (T1) durch das gesamte risikobasierte Vermögen dividiert wird.
T2S ist eine Initiative des Eurosystems zur Harmonisierung und zentralen Abwicklung im paneuropäischen Wertpapiermarkt. T2S soll die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Marktes gegenüber dem US-Markt stärken und dabei helfen, die Fragmentierung in Europa abzubauen. T2S ermöglicht zukünftig die Abwicklung von Wertpapieren über das europäische Zentralbankgeldsystem TARGET2.
TARGET2 ist die zweite Generation des europäischen Zahlungssystems TARGET. Es ermöglicht die Bruttoabwicklung von Zentralbankgeld zwischen den angeschlossenen Banken in Echtzeit (Real Time Gross Settlement, RTGS). Jede über TARGET2 abgewickelte Zahlung wird unmittelbar aus dem Zentralbankguthaben der auftraggebenden Bank ausgeführt. Einzig Zentralbanken des Eurosystems dürfen TARGET-Salden aufbauen. Bei Überweisungen von Zentralbankgeld von einer nationalen Zentralbank des Eurosystems an eine andere tritt die EZB als Clearingstelle auf. Bei der belasteten Zentralbank entsteht ein negativer TARGET2-Saldo (Verbindlichkeit gegenüber der EZB) und bei der empfangenden Zentralbank entsteht ein positiver TARGET2-Saldo (Forderung gegenüber der EZB). Die Salden werden jährlich mit dem Hauptrefinanzierungssatz des EZB-Systems verzinst, akkumuliert und fortgeschrieben.
Transfer Agents (TAs) sind Finanzdienstleister, welche die Kontrolle über die Aktionäre und Obligationäre eines börsennotierten Unternehmens erleichtern. Sie geben Zertifikate aus, verfolgen Änderungen beim Zertifikatsbesitz und unterstützen Aktionäre bei verlorenen, beschädigten oder gestohlenen Zertifikaten. In manchen Fällen nimmt ein Transfer Agent auch die Zahlung von Dividenden, Zinsen oder anderen Renditen vor. Unternehmen können als ihr eigener Transfer Agent auftreten, aber normalerweise beanspruchen sie die Dienste von Banken oder Treuhändern, die als Transfer Agents agieren.
Dabei handelt es sich um Unternehmen, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung nicht insolvent gehen dürfen. Droht dies dennoch, wird die Insolvenz in der Regel mit öffentlichen Mitteln abgewendet. Die TBTF-Problematik betrifft insbesondere Banken, Versicherungen und sonstige Finanzinstitute, da deren Insolvenz die Stabilität des gesamten Finanzsystems bedrohen und damit zu massiven Verwerfungen in der Realökonomie führen können.
Die Task Force für klimabezogene finanzielle Angaben (TCFD) ist eine globale von der Industrie geführte Initiative zur Unternehmensberichterstattung bezüglich klimabezogener finanzieller Chancen und Risiken. Die TCFD wurde im Januar 2016 vom Finanzstabilitätsrat (FSB) ins Leben gerufen und umfasst 31 Branchenexperten aus verschiedenen Wirtschaftssektoren und Teilen des Finanzmarktes in den G20-Mitgliedstaaten. Die TCFD wurde initiiert, um eine Orientierungshilfe und Empfehlungen für eine einheitliche und vergleichbare Berichterstattung über materielle klimabedingte finanzielle Risiken und Chancen zu erarbeiten, die entscheidungsrelevante Informationen für Kreditgeber, Versicherer und Investoren zur Verfügung stellen. Damit soll sie insbesondere einen Beitrag zur Stabilisierung der globalen Finanzmärkte leisten.
Triparty Collateral Management Services (TCMS) bezeichnen Dienstleistungen, welche die Verwaltung von Sicherheiten durch Drittparteien beinhalten.
TCMS ermöglichen Konkurrenten eine optimierte Verwendung ihrer Wertpapierportfolios bei der Besicherung von Kredit- und sonstigen Geschäften über verschiedene Produkte und Instrumente hinweg (z. B. Rückkaufvereinbarungen, Wertpapierleihgeschäfte, Zentralbankkredite und besicherte Darlehen).
Im November 2016 gegründete Arbeitsgruppe der Europäischen Kommission, deren Ziel es ist eine umfassende Strategie für FinTechs zu entwickeln. Sie soll Möglichkeiten in der Zusammenarbeit mit FinTechs ausloten, aber auch die damit verbundenen Herausforderungen und Risiken identifizieren. Die interne Arbeitsgruppe besteht aus Mitarbeitern aus unterschiedlichen Abteilungen der Kommission - dazu gehören Finanz- und digitale Dienstleistungen, digitale Innovationen, Sicherheit sowie Wettbewerb und Verbraucherschutz.
Initiative des Eurosystems zur Abwicklung von Sofortzahlungen in Zentralbankgeld über TARGET2 rund um die Uhr. Eine Task Force wurde mit der Ausarbeitung von Nutzeranforderungen eines möglichen TIPS-Dienstes mandatiert.
Bei TLAC (Verlustabsorptionsfähigkeit) handelt es sich um eine bankenaufsichtsrechtliche Kennziffer, die das FSB für global systemrelevante Banken (G-SIBs) einzuführen empfiehlt. Dem Vorschlag des FSB zufolge sollen die weltweit 30 größten Banken dazu verpflichtet werden, eine TLAC in Höhe von 16 % bis 20 % ihrer risikogewichteten Aktiva und 6 % ihrer ungewichteten Aktiva zu halten. Die TLAC setzt sich aus Eigenkapital sowie anderen Elementen wie zum Beispiel Anleihen zusammen, die sich von der Bank in haftendes Eigenkapital wandeln lassen. TLAC = einheitliche Mindestquote aus Kapitalanforderungen gem. Basel III und GLAC.
Englische Bezeichnung für gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte (GLRG) des Eurosystems, die die Kreditvergabe von Banken an den nichtfinanziellen Sektor und somit die Funktionsweise des Transmissionsmechanismus verbessern sollen. Die Geschäfte werden für gewöhnlich in vierteljährlichem Abstand durchgeführt und der Zinssatz bemisst sich am Hauptrefinanzierungszins zzgl. eines Aufschlags von 10 Basispunkten. Alle TLTROs werden im September 2018 fällig.
Triparty Agents (TPAs) bieten Dienstleistungen wie TCMS, Selektion, Bewertung und Austausch von Sicherheiten sowie Optimierungen der Zusammensetzung von Triparty Pools an.
TPAs, welche TCMS anbieten, handeln sowohl im Auftrag des Sicherheitenbesitzers als auch des -nehmers.
Über einen Dritt-Zahlungsanbieter können Online-Zahlungen ohne Bekanntgabe der eigenen Bankverbindung abgewickelt werden. Der TPPP stellt dazu sein Händlerkonto als Bezahlplattform zur Verfügung. Er nimmt die Zahlung des Senders an und leitet sie über sein eigenes Händlerkonto an den eigentlichen Zahlungsempfänger weiter. Bekannte Beispiele für solche Zahlungsanbieter sind PayPal, Amazon Payments und Wirecard.
Die Texas Ratio setzt die Summe aller notleidenden Assets (inkl. überfälliger Darlehen über 90 Tage) ins Verhältnis zum Eigenkapital (ohne Goodwill und immaterielle Anlagen) zuzüglich Kreditausfallreserven. Eine Kennzahl über 100 % gilt als Warnsignal für die Kreditwürdigkeit einer Bank.
Ist ein Unternehmen, an die im Rahmen von EMIR OTC-Derivate gemeldet werden müssen. Damit soll die Transparenz an den Finanzmärkten geschaffen werden.
Der Gesamtforderungsbetrag errechnet sich aus der Summe der risikogewichteten Forderungsbeträge für das Kreditrisiko und das Gegenparteiausfallrisiko sowie der Eigenmittelanforderungen für die verschiedenen Risikoarten gem. Art. 92 (3) a-f CRR.
Projekt zur Überprüfung der internen Modelle von Banken zur Förderung einer einheitlichen Umsetzung der Säule-1-Modelle sowie zur Harmonisierung der Aufsichtspraktiken im einheitlichen Aufsichtsmechanismus. Im Rahmen des TRIM sollen 2017 und 2018 (evtl. 2019) ausgewählte Kredit-, Markt- und Kontrahentenrisikomodelle einer Vor-Ort-Prüfung unterzogen werden. Hierzu wurde ein Netzwerk von Modellexperten aus nationalen Aufsichtsbehörden und der EZB gebildet.
Technische Regulierungsstandards bezeichnen einen delegierten technischen Akt, der von einer der Europäischen Aufsichtsbehörden ausgearbeitet wird. Bei der Abkürzung TRS handelt es sich um die deutsche Übersetzung der Abkürzung RTS.
Siehe auch: RTS