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Gepostet am 15. Februar 2016 von  Norman Nehls, Partner bei Severn Consultancy in Compliance/Riskmanagement

„Settlement Risiken“ – Die unterschätzte Bedrohung

Die zunehmende Vernetzung der Finanzmärkte erfordert eine stetige Effizienzsteigerung in der Abwicklung von Wertpapiergeschäften. Die Herausforderung besteht darin, die geforderten Optimierungen mit gleichzeitig immer stärker wachsenden rechtlichen Anforderungen zum Schutz der Wertpapierbestände von Kunden ("Client Asset Protection") in Einklang zu bringen. Die hieraus erwachsenen Risiken und Bedrohungen für Banken wurden dabei aber übersehen.

Die jahrelang als sicher geglaubten Prozesse der Wertpapierabwicklung stehen mehr denn je im Fokus der Aufsichtsbehörden. Konkrete Anhaltspunkte durchgeführter Prüfungen im Wertpapiergeschäft bestätigen dies: Bislang verborgene Defizite im Settlement von Wertpapiergeschäften und Schwachstellen in internen Sicherungsmaßnahmen führen zu erheblichen Risiken in der Wertpapierabwicklung. Die sogenannten "Settlement Risiken" werden damit zur bislang unterschätzten Risikoklasse, die weder durch interne Sicherungsmaßnahmen in der Wertpapierabwicklung noch durch klassische Risikomanagementverfahren identifiziert wurden.

Wertpapierabwicklung häufig wenig transparent

Unsere Erfahrungen zeigen: Die aus Prozessen der Wertpapierabwicklung resultierenden Risiken werden durch interne Kontrollsysteme nur unzureichend abgedeckt, da sie über den Verfügungsbereich des eigentlichen Bankgeschäftes weit hinausgehen. Das reine Vertrauen auf eine "wasserdichte" Geschäftsabwicklung über eingeschaltete Abwicklungsinstitute, ausländische Handelsplattformen, spezialisierte Depotbanken und Custodians in abweichenden Rechtsräumen hinweg erfüllt nicht mehr die Anforderungen an ein adäquates Risiko- und Compliancemanagement.

Die Treiber von "Settlement Risiken" erstrecken sich von strukturellen Schwachstellen im Dispositionsverfahren über manuelle Prozesse im Settlement bis hin zu (durchaus marktüblichen) Handelsvollmachten für Kundenbestände bei externen Lagerstellen. Gleichermaßen erhöht sich das Risiko von Schäden für Kunden und das eigene Institut aufgrund einer unzureichenden Risikosteuerung. Finanzielle Schäden, Reputationsverluste oder gar strafrechtliche Sanktionen sind mögliche Konsequenzen. Banken sind daher gut beraten, etablierte Strukturen auf den Prüfstand zu stellen und folgende Fragen zu klären:

  • Was sind die tatsächlichen Risiken in der Abwicklung von Wertpapiergeschäften?
  • Wo liegen die Treiber für Risikovermeidung und Effizienzsteigerung in der Organisation?
  • Wie können Compliance im Settlement und Abwicklungseffizienz vereint werden?
  • Wie können Kontrollen optimiert und trotzdem Kostensynergien geschaffen werden?

Rechtssicherheit zum Schutz von Kundenvermögen und bankeigenen Werten - einhergehend mit einer Effizienzsteigerung in der Abwicklung - muss einen höheren Stellwert erhalten. Es wird daher wichtiger denn je, sich mit den verborgenen Risiken und Schadenspotenzialen auseinandersetzen, bevor externe Prüfungen den Handlungsbedarf aufzeigen. Über Erfahrungen aus der Prüfungspraxis, mögliche Risikobereiche und erprobte Lösungsansätze informieren wir Sie im Factsheet "Settlement Risiken" [nur für eingeloggte Nutzer].

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