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Gepostet am 31. August 2023 von  Sinem Duygu Aydin, Consultant bei Severn Consultancy 🕐 4 min Lesezeit

Die Anwendung der DSGVO im Umfeld künstlicher Intelligenz (KI)

Seit ihrer Einführung im Jahr 2018 hat die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einen erheblichen Einfluss auf die Art und Weise, wie persönliche Daten gesammelt, verarbeitet und geschützt werden. Eine von KI geprägte Umgebung stellt enorme Herausforderungen an die Anwendung der Datenschutzbestimmungen.

Zu den bekanntesten KI Tools gehören das Textverarbeitungstool ChatGPT und das Bildverarbeitungstool DALL-E-2 des Unternehmens OpenAI.

Rechtliche Grundlagen

 

In einer zunehmend digitalisierten Welt gewinnt der Schutz personenbezogener Daten immer mehr an Bedeutung. Die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat einen wichtigen Meilenstein in dieser Entwicklung markiert, indem sie strengere Regeln und Vorschriften für die Verarbeitung personenbezogener Daten eingeführt hat. In der jüngeren Vergangenheit ist die Verbindung zwischen der DSGVO und der aufstrebenden Technologie der Künstlichen Intelligenz (KI) und des maschinellen Lernens zu einem zentralen Anliegen geworden. Mit dem Entwurf des sog. Artificial Intelligence Act (Gesetz über künstliche Intelligenz) hatte die EU-Kommission bereits im September 2021 eine Gesetzesinitiative zur Einführung harmonisierter Vorgaben bei der Anwendung von KI bzw. zum Schutz gegen Risiken ins Leben gerufen. Die DSGVO bleibt nach Angaben der EU-Kommission von dem Gesetz über künstliche Intelligenz unberührt. Sie soll durch harmonisierte Vorschriften für Entwurf, Entwicklung und Verwendung bestimmter Hochrisiko-KI-Systeme sowie durch Beschränkungen für bestimmte Anwendungen biometrischer Fernidentifizierungssysteme ergänzt werden.

Herausforderungen bei der Umsetzung der DSGVO und KI:

Die Verwendung von KI und maschinellem Lernen wirft einige Herausforderungen im Hinblick auf die Einhaltung der DSGVO auf:

  1. Transparenz und Erklärbarkeit: KI-Modelle können oft schwer zu verstehen sein, was zu Intransparenz und mangelndem Verständnis darüber führen kann, wie Entscheidungen getroffen werden. Die DSGVO betont jedoch das Recht auf Information und Transparenz für betroffene Personen.
  2. Recht auf Datenlöschung: KI-Systeme können Daten in komplexen Weisen verarbeiten und analysieren. Das Recht auf Datenlöschung gemäß der DSGVO könnte in solchen Fällen schwierig umzusetzen sein.
  3. Automatisierte Entscheidungsfindung: KI kann automatisierte Entscheidungen treffen, die erhebliche Auswirkungen auf Einzelpersonen haben. Die DSGVO verlangt, dass betroffene Personen das Recht haben, menschliche Intervention zu beantragen, wenn solche Entscheidungen sie erheblich beeinträchtigen.

Internationale Auswirkungen

Die DSGVO hat nicht nur Auswirkungen auf in der EU ansässige Organisationen, sondern auch auf Unternehmen außerhalb der EU, die Daten von EU-Bürgern verarbeiten. Dies kann dazu führen, dass KI- und ML-Entwickler (maschinellem Lernen) weltweit gezwungen sind, die DSGVO-Prinzipien zu beachten, wenn sie mit EU-Daten arbeiten.

Insgesamt hat die DSGVO erhebliche Auswirkungen auf die Nutzung von KI und ML. Während sie dazu beiträgt, den Schutz personenbezogener Daten zu stärken und das Bewusstsein für den Datenschutz in der Technologiebranche zu schärfen, bringt sie auch neue Herausforderungen für die Entwicklung und Nutzung von KI mit sich. Das richtige Gleichgewicht zwischen Innovation und Datenschutz zu finden, wird entscheidend sein, um das Potenzial von KI und ML voll auszuschöpfen und gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer zu schützen.

Unsere Regulatorik- und IT-Experten: innen von Severn unterstützen Sie gerne bei der Analyse und Durchführung der Anpassungen. Gerne steht Ihnen Sinem Aydin für eine erste Kontaktaufnahme und Fragen zur Verfügung.

 


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