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Gepostet am 10. Januar 2024 von  Thorsten Reepen, Projektmanager bei Severn Consultancy 🕐 4 min Lesezeit

Jahresausblick auf 2024

Im Jahr 2024 bleibt die Finanzmarktregulierung zentral und dynamisch, angetrieben durch Herausforderungen wie Globalisierung, technologische Fortschritte und die Folgen globaler Ereignisse. Die Regulierung muss neue Technologien wie Kryptowährungen und künstliche Intelligenz einbeziehen, um die Finanzstabilität zu sichern und Innovation zu unterstützen. Marktintegrität und Anlegerschutz bleiben dabei essenziell und erfordern effektive Überwachung und Maßnahmen gegen Marktmanipulationen. Dabei ist eine internationale Koordination entscheidend, um grenzüberschreitende Risiken zu bewältigen. Zusammenfassend spielt die Finanzmarktregulierung 2024 eine Schlüsselrolle für die Resilienz und Integrität des Sektors und fördert nachhaltiges Wachstum und Innovation.

EU Retail Investment Strategie: Überarbeitung von MiFID II und MIFIR

Am 24. Mai 2023 lancierte die EU eine Einzelhandelsinvestitionsstrategie, die Kleinanleger wieder in den Fokus rückt. Ziel ist es, ihnen zu ermöglichen, informierte und bedürfnisorientierte Investitionsentscheidungen zu treffen, was zu fairer Behandlung, Schutz und gestärktem Vertrauen führen soll. Ein Schwerpunkt liegt auf der Erhöhung der Beteiligung an den EU-Kapitalmärkten, um private Finanzierungen zu fördern und den grünen sowie den digitalen Wandel zu unterstützen. Die Strategie umfasst legislative Vorschläge, wie eine Omnibus-Richtlinie für Kleinanlegerschutz und eine Änderung der PRIIPs-Verordnung. Diese zielen darauf ab, Herausforderungen wie Vertrauensdefizite und finanzielle Bildung anzugehen und das Investitionsrahmenwerk für das digitale Zeitalter zu optimieren, wodurch die EU die Bedeutung des Schutzes und der Förderung von Kleinanlegern weiter fördert.

CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive)

Bereits Ende 2022 wurde die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) veröffentlicht, welche wesentliche Neuerungen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung einführt und die Berichtspflichten erweitert. Sie betrifft zunächst große Kreditinstitue mit mehr als 500 Mitarbeitern für das Geschäftsjahr 2024, Firmen von öffentlichem Interesse sowie kleine und mittlere Unternehmen, deren Wertpapiere auf EU-Märkten gehandelt werden. Auch Drittlandsunternehmen mit signifikantem Umsatz in der EU müssen nun Nachhaltigkeitsinformationen offenlegen. Die Richtlinie berücksichtigt speziell die Anforderungen kleiner und mittlerer Unternehmen durch angepasste Berichtsstandards und bietet für diese einen Vorbereitungszeitraum bis zum 1. Januar 2026, gefolgt von einem zweijährigen Übergangszeitraum. Die CSRD beabsichtigt, Lücken in den Berichtsvorschriften zu schließen und die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu erweitern, indem sie die Verantwortung europäischer Unternehmen für Nachhaltigkeitsthemen erhöht und erstmalig EU-weite Standards bindend einführt.

DORA (Digital Operational Resilience Act)

In Bezug auf den Digital Operational Resilience Act (DORA) ist die Finanzbranche als kritische Infrastruktur besonders darauf angewiesen, eine robuste Informationstechnologie zu implementieren und aufrechtzuerhalten, um den hohen Anforderungen an die digitale Betriebsstabilität und Cybersicherheit gerecht zu werden. Im Jahr 2024 müssen Unternehmen, die unter DORA fallen, wichtige Maßnahmen ergreifen. Sie sollten zunächst ihre kritischen Geschäftsdienste identifizieren und kartieren, also jene Transaktionen, deren Ausfall gravierende Folgen haben könnte. Gleichzeitig ist das Festlegen von Auswirkungstoleranzen für diese Dienste wichtig, um den Grad und die Dauer tolerierbarer Störungen zu bestimmen.

Mit der Einführung technischer Standards Anfang 2024 ist es für Unternehmen jetzt entscheidend, ihre Governance-Strukturen und Praktiken anzupassen, digitale Resilienzstrategien zu planen und das Risikomanagement bei IT-Drittanbietern zu verbessern, um digitale Betriebsstabilität sicherzustellen und regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden.

MICAR (Markets in Crypto-Assets Regulation)

Im Rahmen des Digitalisierungsbestrebens im Finanzsektor stellt die Markets in Crypto Assets Regulation (MiCAR) - in Kombination mit DORA - einen wesentlichen Baustein dar. Diese Regelung ist für sämtliche Einrichtungen relevant, die im Sektor der Kreditvergabe, Finanzdienstleistungen, Wertpapiergeschäfte, Zahlungsservices und auf Handelsplattformen Kryptowährungsdienste bereitstellen. Die Einführung von MiCAR ist ab Mitte 2024 in verschiedenen Phasen vorgesehen. Anbieter, die unter den Anwendungsbereich von MiCAR fallen, sind angehalten, ihre Genehmigungen zu revidieren und notwendige Anpassungen vorzunehmen. Ein kritischer Aspekt der neuen MiCAR-Vorschriften umfasst die Prüfung und Modifikation der Unternehmensstrukturen sowie der internen Abläufe.

Fazit

Im Jahr 2024 ist die Finanzmarktregulierung ein zentrales, durch Globalisierung, technologische Fortschritte und globale Ereignisse dynamisch geprägtes Feld. Die Integration neuer Technologien wie Kryptowährungen und künstliche Intelligenz ist entscheidend für die Sicherung der Finanzstabilität und Förderung von Innovationen. Zusammengefasst spielt die Finanzmarktregulierung 2024 eine Schlüsselrolle in der Resilienz und Integrität des Sektors, fördert nachhaltiges Wachstum und Innovation und berücksichtigt dabei die Bedürfnisse der Kleinanleger und die Herausforderungen einer digitalisierten und globalisierten Welt.


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