Definition
Ein Stresstest ist ein analytisches Verfahren des Risikomanagements, mit dem die Widerstandsfähigkeit von Finanzinstituten, Marktinfrastrukturen oder ganzen Finanzsystemen gegenüber außergewöhnlichen, aber plausiblen negativen Ereignissen überprüft wird. Dabei werden makroökonomische, markt- oder institutsbezogene Schockszenarien simuliert, um die Auswirkungen auf Kapitalausstattung, Liquidität, Ertragslage und Solvenz zu bewerten.
Die Analyse erfolgt in der Regel durch Szenarioanalysen (gleichzeitige Veränderung mehrerer Risikofaktoren) oder Sensitivitätsanalysen (Veränderung eines einzelnen Risikofaktors).
Vorkommen und Verwendung
Stresstests finden sowohl in der aufsichtsrechtlichen Praxis als auch im internen Risikomanagement von Finanzinstituten Anwendung:
Stresstests kommen unter anderem im Rahmen regulatorischer Anforderungen wie Basel III, CRD IV, CRR, Solvency II sowie im SREP (Supervisory Review and Evaluation Process) zum Einsatz.
Relevanz
In der Praxis sind Stresstests ein zentrales Instrument zur Früherkennung von Risiken. Sie:
Nach der Finanzkrise 2007/2008 wurden Stresstests in vielen Rechtsordnungen als regelmäßige, verbindliche Aufsichtsinstrumente etabliert.
Beispiel / Synonyme oder verwandte Begriffe
Beispiele:
Synonyme:
Verwandte Begriffe:
Weitere Informationen
Weiterführende Details, regulatorische Vorgaben und Methodikbeschreibungen finden sich auf Regupedia: www.regupedia.de
Relevante Rechtsgrundlagen: CRD IV / CRR, Basel III, Solvency II, EBA-Leitlinien zu Stresstests, EZB Supervisory Stress Test Methodology.
Ergebnisse großer europäischer und nationaler Stresstests werden regelmäßig von den Aufsichtsbehörden veröffentlicht.
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