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Gepostet am 22. April 2016 von  Michael Luderer, Geschäftsführer von ORO Services in Veranstaltungen

SWIFT Business Forum London 2016 - Nachlese

Das SWIFT Business Forum 2016 in London machte wieder einmal sehr klar deutlich, wer der führende Finanzplatz in Europa ist. Über 1.300 Teilnehmer besuchten die Veranstaltung in London’s Tobacco Dock. Die schiere Anzahl an Teilnehmern machte einen Umzug vom bisherigen Veranstaltungsort  „The Brewery“ notwendig. Dagegen nahm sich das am Tag vorher veranstaltete Business Forum in Frankfurt mit rund 170 Teilnehmern eher bescheiden aus. Die Teilnehmer in London hatten die Auswahl aus über 30 Vorträgen und Diskussionsrunden zu den Themen Securities, Payments und Technology sowie SWIFT-spezifischen Veranstaltungen. Nachfolgend einige, aus unserer Sicht, besondere Highlights.

„Blockchain“ war natürlich (wieder) eines der Kernthemen der Veranstaltung. Unter dem Titel „Blockchain-Beyond the Hype“ diskutierten Mathew Hampson (CTO, Nomura), Simon Taylor (Entrepreneurial Partnerships, Barclays) sowie der unumstrittene Star der Blockchain-Szene, Valerik Buterin, über den aktuellen Status und künftige Potenziale der Blockchain-Technologie. Viele Finanzdienstleister forschen bereits mit großem Aufwand an der Weiterentwicklung und an künftigen Anwendungsmöglichkeiten. Vieles scheint möglich, aber noch ist nichts konkret. Die Frage nach realen Anwendungen blieb unbeantwortet. Obwohl feststeht, dass Blockchain großes Potenzial hat, scheint es so, als habe man eine Lösung für ein Problem, das noch nicht klar identifiziert ist. Sicher ist, dass die Hürden in den naheliegenden Anwendungsbereichen Zahlungsverkehr und Abwicklung besonders hoch sind. Sicher ist aber auch, dass Blockchain die Abstimmungsprozesse (Reconciliation) zwischen den Marktteilnehmern signifikant erleichtern bzw. diese überflüssig machen wird. Auch im Bereich Trade Finance/Außenhandelsfinanzierung wird sehr großes Potenzial gesehen.

Zukunft des Zahlungsverkehrs im Visier

Tim Decker (Head of Electronic Payments, Lloyds Banking Group), Tuomas Toivonen (Co-Founder Holvi Payment Services) und Frank Versmessen (Head of Regulatory Change, SWIFT) diskutierten unter dem Titel „PSD2: A deep dive into the impact on payment services“ ausführlich über die Zukunft des Zahlungsverkehrs unter PSD2. Unter der Diskussionsleitung von Emily Reid (Partner, Hogan Lovells) stimmte die Runde überein, dass PSD2 den Zahlungsverkehr revolutionieren werde. Viele Banken unterschätzten die Auswirkung von PSD2 und deren Komplexität, insbesondere auf Detaillevel. Die Direktive wird die Entwicklung völlig neuer Services von neuen Marktteilnehmern ermöglichen. Der Markt des Zahlungsverkehrs könnte völlig neu verteilt werden. Umfangreiche Dokumentationen hierzu, einschließlich eines White Papers, stehen unseren Kunden auf www.regupedia.de zur Verfügung.

Natürlich durfte auch der „Brexit“ nicht auf der Agenda fehlen. Mit Sir Vince Cable (Secretary of State for Business Innovation and Skills, 2010-2015) für „Remain“ und John Redwood (Parlamentsabgeordneter, Chairman of the Conservative Parliamentary Economic Affairs Committee und früherer Minister) für “Leave” lieferten sich zwei Politveteranen eine Schlacht der Argumente. Während Cable mit David Cameron übereinstimmt, dass der Brexit ein „Sprung ins Dunkle“ für Großbritannien und die City sei, sieht Redwood die Lage für die City bei einem Brexit sehr entspannt. Schon bei der Weigerung Großbritanniens, der Eurozone beizutreten, sei der City der Untergang prophezeit worden. Dieser ist bekanntlich ausgeblieben. Redwood ist deshalb sehr zuversichtlich, dass auch der Brexit nichts an der dominierenden Stellung des Finanzplatzes London in Europa ändern würde. Kein Zweifel: Beide hatten starke Argumente für ihre Position. Deshalb ein klares Unentschieden (so wie die Meinung im Land).

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